Samstag, 30. August 2025

Teemeditation – Wenn Achtsamkeit auf das Nervensystem trifft

 



                         Canva

Warum Tee nicht nur gut schmeckt, sondern auch Schmerzen lindern kann

Chronisch krank zu sein bedeutet oft, im Dauerfunkkontakt mit dem eigenen Körper zu stehen – leider nicht immer im Guten. Schmerzen, Erschöpfung, innere Unruhe, Reizdarm, Schlafstörungen: Das Nervensystem scheint auf Dauerfeuer. Klassische Entspannungstipps helfen manchmal – aber nicht immer.

Was wäre, wenn du deinem Körper mit einem einfachen, sanften Ritual zeigen könntest: Du bist sicher. Du darfst entspannen.
Genau hier setzt die Teemeditation an – achtsam, sinnlich und aus neurozentrierter Sicht hochwirksam.

Warum gerade bei chronischen Erkrankungen?

Bei vielen chronischen Erkrankungen – ob Fibromyalgie, Reizdarmsyndrom, Long Covid oder Endometriose – spielt das zentrale Nervensystem eine Schlüsselrolle. Es reagiert überempfindlich, scannt ständig nach Gefahr und sendet teils übertriebene Schmerzsignale. Die Folge: Symptome bleiben bestehen oder verstärken sich, selbst wenn organisch alles „okay“ scheint.

Neurozentrierte Ansätze setzen genau hier an: Sie beruhigen das Nervensystem über gezielte Sinnesreize – sanft, individuell und ganz ohne Nebenwirkungen.

Was passiert bei einer Teemeditation?

Eine Teemeditation ist mehr als „entspannt Tee trinken“. Du sprichst dabei gezielt verschiedene Sinne an, die dein Gehirn neu regulieren können:

  • 👃 Geruchssinn: Beruhigende Düfte wie Kräuter oder Gewürze wirken direkt auf das limbische System – das Zentrum für Emotion und Schmerzverarbeitung.

  • Tastsinn & Temperatur: Die warme Tasse in deinen Händen aktiviert Rezeptoren, die deinem Nervensystem signalisieren: Du bist sicher, du kannst loslassen.

  • 👁️ Sehen & Fokus: Das bewusste Beobachten von Farbe und Dampf  aktiviert visuelle Areale im Gehirn und lenkt die Aufmerksamkeit weg vom Schmerz – hin zum Moment.

  • 🫁 Atem: Die langsame, fokussierte Ausführung beruhigt über den Vagusnerv, der maßgeblich an der Schmerzdämpfung und Entspannungsreaktion beteiligt ist.

Ergebnis: Dein Gehirn bekommt klare, nicht-bedrohliche Reize – und kann Schmerzen, Spannungen und Stressreaktionen besser regulieren.

Wichtig für chronisch Kranke: Schmerz ist veränderbar

Was viele nicht wissen: Schmerz entsteht im Gehirn – nicht im Gewebe. Das bedeutet nicht, dass du dir etwas einbildest. Im Gegenteil! Dein Gehirn reagiert auf alles, was es als „gefährlich“ einstuft – auch wenn keine akute Verletzung da ist.

Eine Teemeditation wirkt wie ein sanftes Signal an dein Nervensystem: Keine Gefahr. Du bist sicher. Und genau dieses Gefühl kann über Zeit dazu beitragen, dass Schmerzen abnehmen, sich Spannungen lösen und der Körper mehr zur Ruhe kommt.

Meine persönliche Empfehlung: Die Mind Vacation Box

Ich selbst nutze die Teemeditation aus der Box von Mind Vacation – regelmäßig und mit Freude.
Sie enthält hochwertigen Tee, eine kleine Anleitung, Impulse für die Sinne und alles, was man braucht, um für ein paar Minuten tief in sich einzutauchen.

🔗 Hinweis: Das ist kein Affiliate-Link. Ich bekomme keine Provision. Ich empfehle sie, weil ich sie selbst verwende – und weil ich sie mit Kursteilnehmer:innen getestet habe, die ebenfalls chronisch krank sind. Das Feedback war durchweg positiv – besonders bei Erschöpfung, Nervosität, Schmerzen und innerer Unruhe.

Fazit: Neuro trifft Genuss – und dein Körper spürt den Unterschied

Eine Tasse Tee kann viel mehr sein als ein Heißgetränk. Sie kann ein neurozentriertes Mini-Training sein, das dein Nervensystem beruhigt, Schmerzen reduziert und dir für ein paar Minuten das Gefühl gibt, in deinem Körper zu Hause zu sein.

Gerade wenn dir Sport, Meditation oder klassische Entspannungsverfahren zu viel sind, kann eine Teemeditation der perfekte Einstieg sein.
Denn du brauchst nicht viel – nur dich, deine Sinne und ein paar Minuten Zeit.


Mittwoch, 27. August 2025

Fibromyalgie & Gehirntraining? Was neurozentrierte Ansätze wirklich bringen können

 

Bild erstellt mit KI


Wenn du Fibromyalgie hast, kennst du das wahrscheinlich: Schmerzen, Erschöpfung, ein Nervensystem, das manchmal komplett aus dem Takt zu sein scheint. Und dann kommt jemand mit dem Satz: „Vielleicht hilft dir Training für dein Gehirn?“ – Klingt erstmal schräg, oder?

Aber tatsächlich gibt es mittlerweile spannende Ansätze, die genau da ansetzen: beim Nervensystem. Genauer gesagt beim Zusammenspiel von Gehirn, Körper und Wahrnehmung. Stichwort: neurozentriertes Training.


Was bedeutet "neurozentriert"?

Kurz gesagt: Du trainierst nicht (nur) deinen Körper – sondern gezielt dein Nervensystem. Denn: Schmerz, Erschöpfung und Koordinationsprobleme entstehen oft nicht allein in Muskeln oder Gelenken, sondern im Gehirn selbst. Und genau da setzen neurozentrierte Ansätze an.

Ziel ist es, die Kommunikation zwischen deinem Gehirn und deinem Körper zu verbessern. Klingt theoretisch – ist aber praktisch oft überraschend wirksam.


Was bringt das bei Fibromyalgie?

Fibromyalgie ist ein echtes Chamäleon. Mal zwickt es da, mal brennt es dort– und das Nervensystem läuft auf Dauerstress. Neurozentriertes Training kann hier helfen, diese ständige Alarmbereitschaft zu dämpfen.

Was dabei passiert:

  • Du gibst deinem Gehirn neue, klare sensorische Reize (z. B. über Augen, Gleichgewicht oder Gelenkwahrnehmung).

  • Dadurch kann das Nervensystem besser einschätzen, was gefährlich ist – und was nicht.

  • Weniger Unsicherheit = weniger Alarm = oft weniger Schmerz.


Ein Beispiel: Neuro-Farbbrillen

Ja, du hast richtig gelesen: Farbige Brillen. Klingt verrückt – ist aber tatsächlich ein Tool aus dem neurozentrierten Bereich. Je nach Farbe und Filter können sie Einfluss auf deine visuelle Verarbeitung, dein Gleichgewicht und sogar dein Schmerzempfinden nehmen.

Einige Menschen mit Fibromyalgie berichten, dass sie mit bestimmten Farben weniger überreizt sind, klarer sehen oder sogar weniger Schmerzen spüren.

Wichtig: Nicht jede Farbe wirkt bei jeder Person gleich. Deshalb gilt:


Testen, testen, testen!

Das A und O im neurozentrierten Training: Nicht alles hilft jedem.

Klingt erst mal unpraktisch – ist aber eigentlich genial. Denn: Du musst dich nicht durch endlose Übungen quälen. Stattdessen testest du jede Übung auf ihre Wirkung – und behältst nur das, was dir spürbar guttut.

Das Schöne: Du wirst mit der Zeit dein eigener Experte oder deine eigene Expertin. Du lernst, was deinem Nervensystem wirklich hilft – und kannst dir einen ganz individuellen Werkzeugkoffer zusammenstellen.


Fazit: Kleine Reize, große Wirkung

Fibromyalgie ist komplex. Und genau deshalb lohnt es sich, neue Wege zu gehen – gerade solche, die nicht gleich mit Anstrengung, Schweiß und Schmerz verbunden sind. Neurozentrierte Ansätze sind sanft, individuell und oft überraschend wirksam.

Ob mit einer Farbbrille, einer Augenübung oder einem kleinen Gleichgewichtstest – manchmal reichen schon ein paar Minuten, um deinem Nervensystem ein „Alles gut, keine Gefahr“ zu signalisieren.

Und wenn du zuhause nur noch die Übungen machst, die deinem Körper nachweislich guttun – dann hast du viel gewonnen. Nicht nur Zeit und Energie, sondern vielleicht auch ein bisschen Lebensqualität.

Du möchtest diesen Weg gehen? 

Ich biete Workshops speziell für Fibromyalgie-Betroffene an! Auch die Teilnahme an weiteren Workshops wie der "Vagusnerv-Stimulation" oder "Besser schlafen" können dir dabei helfen, deinen individuellen Werkzeugkoffer zusammenzustellen. Termine findest du im Kurskalender!

Du kennst eine(n) Betroffene(n) mit Fibromyalgie?

Dann leite diesen Artikel gerne weiter!


Donnerstag, 21. August 2025

Warum Natur guttut – besonders, wenn man chronisch krank ist

                 Foto selbst erstellt


Was Terpene mit Heilung zu tun haben – und was du tun kannst, wenn du gerade nicht rauskommst

Einfach mal raus. Tief durchatmen. Grüne Bäume, Vogelgezwitscher, Sonnenlicht auf der Haut. Klingt schön, oder? Und vielleicht auch ein bisschen unerreichbar, wenn man mit chronischen Beschwerden zu kämpfen hat. Gelenkschmerzen, Erschöpfung, Reizdarm, Endometriose, Long Covid – wer krank ist, braucht Pausen. Aber manchmal ist genau das das Problem: Selbst das Spazierengehen im Wald wirkt wie eine sportliche Höchstleistung.

Die gute Nachricht: Natur wirkt trotzdem – und es gibt Alternativen, wenn der große Ausflug gerade nicht drin ist.


Was macht Natur eigentlich so heilsam?

Natürlich tut frische Luft gut. Und Bewegung. Und das Licht. Aber es gibt da noch einen ziemlich spannenden Baustein, den kaum jemand kennt: Terpene.

Das sind winzige, bioaktive Duftstoffe, die von Bäumen, Gräsern und Pflanzen abgegeben werden – vor allem in Wäldern. Du atmest sie ganz unbewusst ein, sobald du draußen bist. Und dein Körper? Der liebt sie.


Terpene – Naturmedizin zum Einatmen

Studien zeigen, dass Terpene:

🌿

  • das Immunsystem stärken,

  • Entzündungsprozesse dämpfen,

  • den Stresshormonspiegel senken,

  • und sogar die Aktivität von sogenannten „Killerzellen“ steigern, die im Körper u. a. gegen Viren und Tumorzellen arbeiten.

Das heißt: Wenn du durch den Wald läufst (oder dich einfach nur dort aufhältst), atmest du eine Art pflanzliches „Beruhigungsspray“ für dein Nervensystem ein – ganz ohne Nebenwirkungen.


Warum gerade chronisch Kranke davon profitieren

Wenn du chronisch krank bist, ist dein Nervensystem oft dauerhaft angespannt. Dein Körper steht unter Strom, auch wenn du dich ausruhst. Das nennt man auch: Dysregulation.
Die Folge: mehr Schmerz, mehr Reizempfindlichkeit, weniger Regeneration.

Die Natur – und besonders Terpene – wirken wie ein sanfter „Reset-Knopf“. Sie holen dich aus dem Alarmmodus, helfen beim Runterfahren und unterstützen das System dabei, sich selbst zu regulieren.

Und das Beste? Du musst dafür kein Sportprogramm abspulen. Schon 15 Minuten im Grünen können einen spürbaren Unterschied machen.


Aber was, wenn ich gerade nicht rauskomme?

Gute Frage. Nicht jeder Tag ist ein "Ich-geh-jetzt-in-den-Wald-Tag" – und das ist okay. Es gibt Möglichkeiten, die Wirkung der Natur nach drinnen zu holen:


🌿 1. Grüne Neuro-Farbbrille tragen

Grün wirkt beruhigend auf das visuelle System und damit direkt auf das Nervensystem. Eine grüne Farbbrille kann visuelle Reize „filtern“ und so für innere Ruhe sorgen. Besonders hilfreich bei Reizüberflutung, Erschöpfung oder Schmerzen.


🌳 2. Natur aus dem Fenster beobachten

Auch das bloße Betrachten von Bäumen, Wiesen oder dem Himmel kann das Nervensystem regulieren. Studien zeigen: Schon der Anblick von Naturbildern senkt den Blutdruck und wirkt stressreduzierend.
Also: Fenster auf, Blick ins Grüne – das zählt!


🌲 3. Ätherische Baumöle riechen

Terpene kannst du auch indoor genießen – über ätherische Öle. Besonders wirkungsvoll:

  • Zirbelkiefer

  • Zypresse

  • Douglasie

  • Wacholder
    Ein Tropfen auf dem Taschentuch oder im Diffuser genügt. Und dein Gehirn bekommt die Botschaft: Alles gut. Du bist sicher.


Fazit: Natur ist Medizin – und du darfst sie dir einfach nehmen

Du musst keine Kilometer zurücklegen, keine Berge besteigen und nicht täglich in den Wald. Aber wenn du es schaffst, der Natur kleine Fenster zu öffnen – ob draußen oder drinnen – kann dein Körper davon profitieren.

Gerade bei chronischen Erkrankungen geht es nicht um „mehr leisten“, sondern um: gezielt Reize setzen, die heilsam sind. Die Natur bietet dir genau das – sanft, unaufdringlich, effektiv.


Freitag, 15. August 2025

Wackelig im System?

 

Bild erstellt mit KI


Warum ein gutes Gleichgewicht mehr mit deiner Gesundheit zu tun hat, als du denkst – und wie du es gezielt stärken kannst

Wenn wir an das Wort Gleichgewicht denken, denken wir oft an „nicht umkippen“, „gerade stehen“, vielleicht an Yoga. Aber wusstest du, dass dein Gleichgewichtssystem viel mehr kann? Es beeinflusst deine Konzentration, Stimmung, Muskeln, Atmung – ja sogar deine Verdauung.

Und genau deshalb ist es gerade für Menschen mit chronischen Beschwerden so wichtig, einen genaueren Blick darauf zu werfen.

Was ist das Gleichgewichtssystem eigentlich?

Das Gleichgewichtssystem sitzt hauptsächlich im Innenohr (genauer gesagt im sogenannten Vestibularapparat) und arbeitet eng mit den Augen und den Bewegungssensoren in Muskeln und Gelenken zusammen.

Es hilft deinem Gehirn dabei, zu verstehen:

  • Wo bin ich im Raum?

  • Bewege ich mich gerade?

  • Ist die Welt um mich herum stabil?

Wenn dieses System zuverlässig arbeitet, fühlt sich dein Körper sicher, stabil und ruhig an.

Woran erkenne ich, dass mein Gleichgewichtssystem nicht rund läuft?

Du musst nicht schwanken wie auf einem Schiff, um ein Gleichgewichtsproblem zu haben. Die Anzeichen können viel subtiler sein – und werden gerade bei chronischen Erkrankungen oft nicht erkannt.

Typische Hinweise sind:

  • Häufige Müdigkeit oder Erschöpfung, obwohl du genug schläfst

  • Probleme mit Konzentration oder Reizverarbeitung

  • Gefühl von „Innenunruhe“ oder Schwindel

  • Verspannungen im Nacken und Rücken

  • Angst vor Bewegung, Stolpern oder Stürzen

Viele dieser Symptome können direkt oder indirekt durch ein dysreguliertes Gleichgewichtssystem verursacht werden.

Warum ist das Gleichgewichtssystem bei chronisch Kranken oft betroffen?

Wenn du mit einer chronischen Erkrankung lebst – ob Fibromyalgie, Long Covid, Endometriose oder Reizdarm  – ist dein Nervensystem oft im Stressmodus.
Das bedeutet: Das Gehirn bekommt zu viele, zu wenige oder widersprüchliche Informationen aus dem Körper.

Und das Gleichgewichtssystem? Reagiert darauf extrem empfindlich.

Ist es nicht gut eingebunden, kann das Nervensystem ständig im Alarmmodus sein. Das kostet Energie – und führt zu genau den Symptomen, die viele chronisch Kranke ohnehin schon kennen: Erschöpfung, Reizempfindlichkeit, Muskelschmerzen, diffuse Beschwerden.

Was kann man tun? – Neurozentrierte Strategien helfen!

Die gute Nachricht: Du kannst dein Gleichgewichtssystem gezielt trainieren und beruhigen – mit sogenannten neurozentrierten Übungen. Sie zielen darauf ab, deinem Gehirn bessere Informationen zu liefern, damit es wieder entspannter und effizienter arbeiten kann.

Fazit: Stabilität beginnt im Kopf

Ein gut funktionierendes Gleichgewichtssystem ist mehr als nur Balance – es ist ein Grundpfeiler für dein gesamtes Wohlbefinden. Gerade bei chronischen Beschwerden lohnt sich ein Blick auf diesen oft übersehenen Bereich.

Denn wenn dein Gehirn weiß: Ich bin sicher. Ich bin stabil. – dann muss es nicht auf Daueralarm schalten.

Du möchtest mehr für dein Gleichgewicht tun?

Ich biete einen Workshop zum Thema "Körperstabilität, Beweglichkeit und Gleichgewicht verbessern mit neurozentrierten Übungen" an. Termine findest du im Kurskalender!


Samstag, 9. August 2025

Heißhunger – Was dein Gehirn damit zu tun hat (und wie du es trainieren kannst)

 


Bild selbst erstellt

Warum dein Frontallappen manchmal einfach nicht „Stopp“ sagt – und was ein Kartenspiel damit zu tun hat


Kennst du das? Du hast eigentlich gut gegessen, vielleicht sogar gerade eben – und plötzlich schiebt sich ein Gedanke in deinen Kopf: Schokolade. Jetzt. Sofort. Und ehe du dich versiehst, ist die halbe Tafel weg. Willkommen im Club.

Gerade wenn man chronisch krank ist, kommt dieses Thema besonders häufig vor. Warum? Weil das Nervensystem oft dysreguliert ist – also nicht ganz so steuert, wie es soll. Und Heißhunger ist dabei kein Zeichen von Willensschwäche, sondern oft ein Signal deines Gehirns, dass es gerade ein bisschen überfordert ist.


Was hat Heißhunger mit dem Gehirn zu tun?

Sehr viel! Vor allem mit einem ganz bestimmten Teil: dem Frontallappen.

Der Frontallappen ist sozusagen der Chef im Kopf. Er hilft dir, Entscheidungen zu treffen, Impulse zu kontrollieren, Prioritäten zu setzen – und eben auch, zu sagen: „Nein danke, ich bin satt.“

Doch wenn dieser Bereich unterfordert, übermüdet oder gestresst ist, dann fällt das schwer. Dann hat nicht der Frontallappen das Sagen – sondern tiefere, ältere Hirnregionen, die auf „Belohnung“ aus sind.

Und Belohnung? Das ist bei Erschöpfung, Schmerzen oder Stress ganz schnell: süß, fettig, schnell verfügbar.


Warum ist das bei chronisch Kranken besonders ausgeprägt?

Wenn du mit chronischer Erkrankung lebst, kämpft dein System oft ohnehin mit Dysbalancen:

  • Dein Nervensystem ist schneller überreizt

  • Deine Energiespeicher sind häufig leer

  • Emotionale Belastung oder Schlafmangel sind an der Tagesordnung

All das schwächt die Selbstregulation – und damit den Frontallappen. Heißt: Selbst wenn du weißt, dass du eigentlich keinen Hunger hast, fällt es dir schwer, dich zu bremsen. Nicht aus Schwäche – sondern weil dein „innerer Bremser“ nicht genug Saft hat.


Was hilft? Den Frontallappen aktivieren!

Die gute Nachricht: Du kannst deinen Frontallappen gezielt trainieren – und zwar auf eine ganz spielerische Weise.

Ein einfacher und gleichzeitig effektiver Tipp: Das Kartenspiel „Fruit Punch“.

🍌🥝🍓 Was ist Fruit Punch?

Fruit Punch ist ein Reaktionsspiel mit bunten Früchten – und das Ziel ist, schnell zu reagieren, aber nur, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Klingt simpel, bringt aber genau das in Schwung, was bei Heißhunger oft zu träge ist: Deinen Frontallappen.

Denn du musst:

  • genau hinschauen

  • Entscheidungen treffen

  • impulsive Reaktionen kontrollieren

  • fokussiert bleiben

Genau das trainiert die exekutiven Funktionen – also die Fähigkeiten deines Gehirns, die für Selbstkontrolle und Reizfilterung zuständig sind.

Und das Beste: Es macht Spaß. Du kannst es mit anderen spielen oder auch solo üben. Und nach ein paar Minuten merkt dein Gehirn: Ah, ich bin wieder Chef im Ring!


Weitere Frontallappen-Hacks bei Heißhunger:

  • 🧠 Gehirn fordern statt füttern: Bevor du zur Schokolade greifst, mach 2 Minuten eine kognitive Übung – Sudoku, Memory, ein Denkspiel.

  • 🧘‍♀️ Kurz entspannen: Heißhunger kommt oft, wenn das System überhitzt ist. Atemübungen oder kaltes Wasser über die Hände helfen, den „Feueralarm“ zu stoppen.

  • 🎧 Sensorische Reize umlenken: Düfte (z. B. Zitrone, Minze), Musik oder Bewegung können helfen, den Impuls zu unterbrechen.


Fazit: Du bist nicht „willensschwach“ – dein Gehirn ist einfach müde

Heißhunger hat oft mehr mit neuronaler Erschöpfung als mit echtem Hunger zu tun. Und besonders chronisch kranke Menschen kennen das: Wenn der Körper kämpft, will das Gehirn schnelle Belohnung.

Aber mit ein bisschen Wissen – und ein bisschen Spiel – kannst du deinen Frontallappen wieder aktivieren.
Probier’s aus: Fruit Punch ist mehr als ein Spiel. Es ist Gehirntraining mit Humor.

Du möchtest mehr für dein Gewichtsmanagement tun?

Ich biete einen gezielten Workshop bei Übergewicht an!

Termine findest du im Kurskalender.


Samstag, 2. August 2025

Urlaub – Warum er manchmal mehr ist als nur Koffer packen

 


                                                               Bild selbst erstellt (Seven-Sisters-walk, England)


Kürzlich war ich zwei Wochen in England – viel Natur, ruhige Tage, freundliche Menschen und einfach mal raus aus dem Alltag. Ich hätte es selbst kaum gedacht, aber ich habe mich dort richtig wohl gefühlt. Kein Druck, keine Verpflichtungen, einfach nur atmen, ankommen, abschalten.

Dieses Gefühl – das nennen viele „Urlaub“. Doch gerade mit einer chronischen Erkrankung ist es oft gar nicht so einfach, diese Pause wirklich zuzulassen. Denn: Wo fängt Urlaub eigentlich an? Und wann wirkt er wirklich entspannend – für Körper und Gehirn?

Wann ist Urlaub wirklich entspannend?

Urlaub ist dann entspannend, wenn er sich nicht wie Stress anfühlt. Klingt banal, ist aber für viele gar nicht so leicht. Oft beginnt der Urlaub mit Stress: Packen, Reiseplanung, frühes Aufstehen, enge Sitze im Zug oder Flieger – das alles kann gerade für Menschen mit chronischen Beschwerden eine echte Herausforderung sein.

Entspannend ist Urlaub, wenn:

  • der Tagesrhythmus lockerer wird

  • man nichts „muss“, sondern darf

  • der Körper Ruhephasen bekommt, die sonst schwer im Alltag unterzubringen sind

  • es keinen Druck gibt, „etwas erleben zu müssen“

Manchmal ist das eben nicht das Hotel auf Mallorca, sondern der Liegestuhl auf dem eigenen Balkon.

Wie lange sollte ein Urlaub dauern, um entspannend zu wirken?

Forscher:innen sagen: Mindestens eine Woche, besser noch 10 bis 14 Tage, braucht unser Körper, um wirklich runterzufahren. Die ersten Urlaubstage stehen meist noch im Zeichen des „Entzugs“ vom Alltag: Der Kopf denkt an E-Mails, Termine oder an das, was noch erledigt werden muss.

Erst nach ein paar Tagen schaltet unser Nervensystem langsam in den Erholungsmodus. Wichtig: Auch mehrere kürzere Auszeiten über das Jahr verteilt können sehr wohltuend sein – besonders für Menschen, die sich keine lange Reise oder größere Umstellung zutrauen. Zwei oder drei Tage bewusste Pause können manchmal Wunder wirken.

Was passiert im Gehirn im Urlaub?

Urlaub ist wie ein Neustart fürs Gehirnund das ist wissenschaftlich belegt. Sobald wir aus dem gewohnten Trott ausbrechen (selbst, wenn es nur kleine Veränderungen sind), beginnt unser Gehirn, neue Eindrücke zu verarbeiten. Es entstehen neue Verknüpfungen. Wir fühlen uns kreativer, offener und oft auch emotional stabiler.

Gerade bei chronischer Erkrankung, wo der Alltag oft stark von Symptomen und Routinen geprägt ist, kann das kleine mentale Auszeiten schaffen, die das psychische Wohlbefinden verbessern. Das Gehirn liebt Abwechslung – aber bitte dosiert.

Urlaub zuhause – geht das wirklich?

Ja! Und wie! Urlaub zuhause – auch als „Staycation“ bekannt – hat einige ziemlich entspannte Vorteile:

  • Kein Packen, kein Schleppen, kein Zeitdruck

  • Man kennt seine Umgebung und hat alle Hilfsmittel oder Medikamente griffbereit

  • Der eigene Lieblingsplatz ist nur ein paar Schritte entfernt

Wichtig ist: Auch zuhause muss es sich wie Urlaub anfühlen dürfen. Das bedeutet: keine Verpflichtungen, kein schlechtes Gewissen, wenn man einfach mal nichts tut. Vielleicht probierst du neue Rezepte aus, planst einen Mini-Ausflug ins Grüne oder gönnst dir einfach jeden Tag ein kleines Highlight – ein gutes Buch, ein besonderer Film oder ein Telefonat mit einem lieben Menschen.

Fazit: Urlaub ist Kopfsache – und darf so aussehen, wie du ihn brauchst

Ob Fernreise, Kurztrip oder Sofa-Retreat – Urlaub ist nicht daran gebunden, wie weit man fährt, sondern wie sehr man sich erlaubt, loszulassen. Gerade wenn der Körper täglich Höchstleistung bringt, darf der Geist Pausen machen, neue Wege denken und die Seele baumeln lassen.

Erlaub dir deinen ganz eigenen Urlaub – auch wenn er anders aussieht als bei anderen.


Wenn Bauch und Kopf weh tun – warum sie oft zusammenhängen

                                                                         erstellt mit KI Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen kennt fast jeder....