Mittwoch, 27. August 2025

Fibromyalgie & Gehirntraining? Was neurozentrierte Ansätze wirklich bringen können

 

Bild erstellt mit KI


Wenn du Fibromyalgie hast, kennst du das wahrscheinlich: Schmerzen, Erschöpfung, ein Nervensystem, das manchmal komplett aus dem Takt zu sein scheint. Und dann kommt jemand mit dem Satz: „Vielleicht hilft dir Training für dein Gehirn?“ – Klingt erstmal schräg, oder?

Aber tatsächlich gibt es mittlerweile spannende Ansätze, die genau da ansetzen: beim Nervensystem. Genauer gesagt beim Zusammenspiel von Gehirn, Körper und Wahrnehmung. Stichwort: neurozentriertes Training.


Was bedeutet "neurozentriert"?

Kurz gesagt: Du trainierst nicht (nur) deinen Körper – sondern gezielt dein Nervensystem. Denn: Schmerz, Erschöpfung und Koordinationsprobleme entstehen oft nicht allein in Muskeln oder Gelenken, sondern im Gehirn selbst. Und genau da setzen neurozentrierte Ansätze an.

Ziel ist es, die Kommunikation zwischen deinem Gehirn und deinem Körper zu verbessern. Klingt theoretisch – ist aber praktisch oft überraschend wirksam.


Was bringt das bei Fibromyalgie?

Fibromyalgie ist ein echtes Chamäleon. Mal zwickt es da, mal brennt es dort– und das Nervensystem läuft auf Dauerstress. Neurozentriertes Training kann hier helfen, diese ständige Alarmbereitschaft zu dämpfen.

Was dabei passiert:

  • Du gibst deinem Gehirn neue, klare sensorische Reize (z. B. über Augen, Gleichgewicht oder Gelenkwahrnehmung).

  • Dadurch kann das Nervensystem besser einschätzen, was gefährlich ist – und was nicht.

  • Weniger Unsicherheit = weniger Alarm = oft weniger Schmerz.


Ein Beispiel: Neuro-Farbbrillen

Ja, du hast richtig gelesen: Farbige Brillen. Klingt verrückt – ist aber tatsächlich ein Tool aus dem neurozentrierten Bereich. Je nach Farbe und Filter können sie Einfluss auf deine visuelle Verarbeitung, dein Gleichgewicht und sogar dein Schmerzempfinden nehmen.

Einige Menschen mit Fibromyalgie berichten, dass sie mit bestimmten Farben weniger überreizt sind, klarer sehen oder sogar weniger Schmerzen spüren.

Wichtig: Nicht jede Farbe wirkt bei jeder Person gleich. Deshalb gilt:


Testen, testen, testen!

Das A und O im neurozentrierten Training: Nicht alles hilft jedem.

Klingt erst mal unpraktisch – ist aber eigentlich genial. Denn: Du musst dich nicht durch endlose Übungen quälen. Stattdessen testest du jede Übung auf ihre Wirkung – und behältst nur das, was dir spürbar guttut.

Das Schöne: Du wirst mit der Zeit dein eigener Experte oder deine eigene Expertin. Du lernst, was deinem Nervensystem wirklich hilft – und kannst dir einen ganz individuellen Werkzeugkoffer zusammenstellen.


Fazit: Kleine Reize, große Wirkung

Fibromyalgie ist komplex. Und genau deshalb lohnt es sich, neue Wege zu gehen – gerade solche, die nicht gleich mit Anstrengung, Schweiß und Schmerz verbunden sind. Neurozentrierte Ansätze sind sanft, individuell und oft überraschend wirksam.

Ob mit einer Farbbrille, einer Augenübung oder einem kleinen Gleichgewichtstest – manchmal reichen schon ein paar Minuten, um deinem Nervensystem ein „Alles gut, keine Gefahr“ zu signalisieren.

Und wenn du zuhause nur noch die Übungen machst, die deinem Körper nachweislich guttun – dann hast du viel gewonnen. Nicht nur Zeit und Energie, sondern vielleicht auch ein bisschen Lebensqualität.

Du möchtest diesen Weg gehen? 

Ich biete Workshops speziell für Fibromyalgie-Betroffene an! Auch die Teilnahme an weiteren Workshops wie der "Vagusnerv-Stimulation" oder "Besser schlafen" können dir dabei helfen, deinen individuellen Werkzeugkoffer zusammenzustellen. Termine findest du im Kurskalender!

Du kennst eine(n) Betroffene(n) mit Fibromyalgie?

Dann leite diesen Artikel gerne weiter!


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