Samstag, 2. August 2025

Urlaub – Warum er manchmal mehr ist als nur Koffer packen

 


                                                               Bild selbst erstellt (Seven-Sisters-walk, England)


Kürzlich war ich zwei Wochen in England – viel Natur, ruhige Tage, freundliche Menschen und einfach mal raus aus dem Alltag. Ich hätte es selbst kaum gedacht, aber ich habe mich dort richtig wohl gefühlt. Kein Druck, keine Verpflichtungen, einfach nur atmen, ankommen, abschalten.

Dieses Gefühl – das nennen viele „Urlaub“. Doch gerade mit einer chronischen Erkrankung ist es oft gar nicht so einfach, diese Pause wirklich zuzulassen. Denn: Wo fängt Urlaub eigentlich an? Und wann wirkt er wirklich entspannend – für Körper und Gehirn?

Wann ist Urlaub wirklich entspannend?

Urlaub ist dann entspannend, wenn er sich nicht wie Stress anfühlt. Klingt banal, ist aber für viele gar nicht so leicht. Oft beginnt der Urlaub mit Stress: Packen, Reiseplanung, frühes Aufstehen, enge Sitze im Zug oder Flieger – das alles kann gerade für Menschen mit chronischen Beschwerden eine echte Herausforderung sein.

Entspannend ist Urlaub, wenn:

  • der Tagesrhythmus lockerer wird

  • man nichts „muss“, sondern darf

  • der Körper Ruhephasen bekommt, die sonst schwer im Alltag unterzubringen sind

  • es keinen Druck gibt, „etwas erleben zu müssen“

Manchmal ist das eben nicht das Hotel auf Mallorca, sondern der Liegestuhl auf dem eigenen Balkon.

Wie lange sollte ein Urlaub dauern, um entspannend zu wirken?

Forscher:innen sagen: Mindestens eine Woche, besser noch 10 bis 14 Tage, braucht unser Körper, um wirklich runterzufahren. Die ersten Urlaubstage stehen meist noch im Zeichen des „Entzugs“ vom Alltag: Der Kopf denkt an E-Mails, Termine oder an das, was noch erledigt werden muss.

Erst nach ein paar Tagen schaltet unser Nervensystem langsam in den Erholungsmodus. Wichtig: Auch mehrere kürzere Auszeiten über das Jahr verteilt können sehr wohltuend sein – besonders für Menschen, die sich keine lange Reise oder größere Umstellung zutrauen. Zwei oder drei Tage bewusste Pause können manchmal Wunder wirken.

Was passiert im Gehirn im Urlaub?

Urlaub ist wie ein Neustart fürs Gehirnund das ist wissenschaftlich belegt. Sobald wir aus dem gewohnten Trott ausbrechen (selbst, wenn es nur kleine Veränderungen sind), beginnt unser Gehirn, neue Eindrücke zu verarbeiten. Es entstehen neue Verknüpfungen. Wir fühlen uns kreativer, offener und oft auch emotional stabiler.

Gerade bei chronischer Erkrankung, wo der Alltag oft stark von Symptomen und Routinen geprägt ist, kann das kleine mentale Auszeiten schaffen, die das psychische Wohlbefinden verbessern. Das Gehirn liebt Abwechslung – aber bitte dosiert.

Urlaub zuhause – geht das wirklich?

Ja! Und wie! Urlaub zuhause – auch als „Staycation“ bekannt – hat einige ziemlich entspannte Vorteile:

  • Kein Packen, kein Schleppen, kein Zeitdruck

  • Man kennt seine Umgebung und hat alle Hilfsmittel oder Medikamente griffbereit

  • Der eigene Lieblingsplatz ist nur ein paar Schritte entfernt

Wichtig ist: Auch zuhause muss es sich wie Urlaub anfühlen dürfen. Das bedeutet: keine Verpflichtungen, kein schlechtes Gewissen, wenn man einfach mal nichts tut. Vielleicht probierst du neue Rezepte aus, planst einen Mini-Ausflug ins Grüne oder gönnst dir einfach jeden Tag ein kleines Highlight – ein gutes Buch, ein besonderer Film oder ein Telefonat mit einem lieben Menschen.

Fazit: Urlaub ist Kopfsache – und darf so aussehen, wie du ihn brauchst

Ob Fernreise, Kurztrip oder Sofa-Retreat – Urlaub ist nicht daran gebunden, wie weit man fährt, sondern wie sehr man sich erlaubt, loszulassen. Gerade wenn der Körper täglich Höchstleistung bringt, darf der Geist Pausen machen, neue Wege denken und die Seele baumeln lassen.

Erlaub dir deinen ganz eigenen Urlaub – auch wenn er anders aussieht als bei anderen.


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