Samstag, 28. Juni 2025

Wer hat eigentlich den Begriff „Stress“ erfunden?

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Wenn du mit einer chronischen Erkrankung lebst, kennst du es wahrscheinlich gut:

Stress macht alles schlimmer. Der Bauch rebelliert, der Schlaf wird unruhig, die Schmerzen nehmen zu. Aber woher kommt dieser Begriff eigentlich – und was steckt wirklich dahinter?

Wir reisen zurück in die 1930er Jahre. Die Medizin versteht inzwischen: Um Krankheiten wirksam zu behandeln, muss man genau hinschauen. Jedes Symptom zählt. Jede Diagnose braucht einen klaren Auslöser – ein Bakterium, ein Virus, eine Verletzung.

Doch dann taucht ein junger Mann auf, der das alles etwas anders sieht:
Hans Selye, ein österreichischer Medizinstudent, der nach Kanada ausgewandert ist. Und er stellt sich eine einfache, aber tiefgreifende Frage:

Was ist Krankheit eigentlich?

Er beobachtet:
Ja, viele Krankheiten entstehen durch konkrete Ursachen. Aber es gibt auch viele Beschwerden, die sich nicht so leicht erklären lassen. Besonders in Kriegszeiten zum Beispiel häufen sich Erkrankungen – obwohl keine „klassische“ Ursache zu erkennen ist.

Selye erkennt:
Es gibt einen unsichtbaren Einfluss, der den Körper aus dem Gleichgewicht bringt.
Etwas, das man nicht direkt sehen oder messen kann – das aber sehr reale Auswirkungen hat.

Ein schönes Bild dazu stammt von Schriftsteller Robert Louis Stevenson („Die Schatzinsel“):

„Wer hat den Wind gesehen?
Weder du noch ich.
Doch wenn die Bäume ihre Wipfel neigen,
dann weht der Wind.“

Genauso verhält es sich mit dem, was Selye entdeckte:
Etwas Unsichtbares bringt den Körper in Bewegung – oder eben aus dem Gleichgewicht.
Er nennt es:

👉 Stress (aus dem Englischen für „Spannung“)
Das, was diesen Stress auslöst, nennt er: Stressor

Diese Begriffe waren damals völlig neu – und sie haben seitdem ihren Weg in alle Sprachen gefunden. Selyes Erkenntnis war bahnbrechend.

Er folgerte auch:
Wenn wir die Menge an Stress im Körper reduzieren, kann das helfen, Krankheiten zu lindern – oder sogar vorzubeugen.
Denn kein Bereich des Körpers sollte dauerhaft überfordert werden – irgendwann zeigt er es uns.

Was bedeutet das für dich?

Stress gab es schon immer. Aber erst seit Hans Selye hat er einen Namen – und mit dem Namen kam auch die Erkenntnis, wie wichtig der Umgang damit ist.

Gerade bei chronischen Erkrankungen ist es entscheidend, dem Körper regelmäßig Erholung, Entspannung und Sicherheit zu geben.

Die gute Nachricht:
Du kannst deinem Nervensystem helfen, wieder in Balance zu kommen – z. B. durch Entspannungsverfahren oder gezielte Vagusnerv-Stimulation.

Wenn du spüren willst, wie sich weniger innerer Druck anfühlen kann:
👉 Schau in meinen Kurskalender!
Dort findest du Workshops, in denen du alltagstaugliche Methoden lernst, um deinen Körper zu stärken und deine Gesundheit zu unterstützen.

Donnerstag, 26. Juni 2025

Stress und Gewicht - wie unser Gehirn (mit) entscheidet!


Bild erstellt mit KI

Wenn Stress krank macht – und das Gewicht aus dem Gleichgewicht gerät

Chronische Erkrankungen bringen oft eine Vielzahl an Herausforderungen mit sich – körperlich wie emotional. Viele Betroffene stellen fest, dass sich ihr Körper verändert: Das Gewicht steigt, obwohl sie sich nicht übermäßig ernähren. Die Energie fehlt. Und trotz aller Bemühungen scheint der Körper einfach nicht „mitzuspielen“.

Was viele nicht wissen: Unser Gehirn hat bei all dem ein entscheidendes Wörtchen mitzureden. Die sogenannte Selfish-Brain-Theorie zeigt, dass das Gehirn in Stressphasen gezielt Energie für sich beansprucht – oft auf Kosten des restlichen Körpers. Gerade bei chronischen Erkrankungen, bei denen das Stresssystem häufig dauerhaft aktiviert ist, kann das zu Heißhunger, Energielosigkeit und Gewichtszunahme führen – selbst ohne offensichtliche Ursache.

Doch es gibt Wege, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Denn wer versteht, wie das Gehirn und das Nervensystem bei chronischer Belastung arbeiten, kann gezielt ansetzen – mit wirksamen, oft überraschend einfachen Mitteln.

Die Selfish-Brain-Theorie – wenn das Gehirn sich zuerst bedient

Die Selfish-Brain-Theorie, entwickelt von Prof. Dr. Achim Peters, beschreibt ein faszinierendes Prinzip: Das Gehirn ist ein energiehungriges Organ – und es setzt in Stresssituationen seine eigenen Bedürfnisse an erste Stelle. Es verlangt ständig Glukose (also Zucker) als Brennstoff. Unter normalen Bedingungen reguliert das Gehirn diesen Energiebedarf selbst, indem es fein abgestimmt auf das Körpersystem zugreift.

Doch unter anhaltendem Stress – wie er bei chronischen Erkrankungen häufig besteht – funktioniert diese Selbstregulation nicht mehr optimal. Das Gehirn sendet dann verstärkt Signale aus, um Energie zu bekommen. Die Folge: Der Körper reagiert mit verstärktem Essverhalten, insbesondere mit einem Verlangen nach süßen oder fettigen Lebensmitteln. Dabei wird jedoch nicht nur das Gehirn versorgt – sondern auch vermehrt Energie in Form von Fett gespeichert, besonders im Bauchbereich.

Wie der „Brain Pull“ über das Stresssystem arbeitet

Der sogenannte „Brain Pull“ beschreibt den aktiven Energiezug des Gehirns aus dem Körper – und dieser Vorgang wird maßgeblich über das Stresssystem gesteuert. Sobald das Gehirn das Gefühl hat, nicht genügend Energie zu bekommen, aktiviert es über das autonome Nervensystem die HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse). In der Folge werden Stresshormone wie Cortisol ausgeschüttet.

Diese bewirken:

  • Die Freisetzung von Zucker aus Leber und Muskulatur

  • Einen Anstieg des Blutzuckerspiegels

  • Eine Umverteilung von Energie, um das Gehirn vorrangig zu versorgen

Dieser Prozess ist in akuten Stresssituationen überlebenswichtig. Doch bei dauerhaftem Stress, wie ihn viele chronisch erkrankte Menschen erleben, bleibt dieser Mechanismus ständig aktiv. Das Gehirn fordert unablässig Energie, der Körper reagiert mit Essverhalten, Fetteinlagerung und Energielosigkeit. Gleichzeitig wird der Stoffwechsel träger, weil der Körper sich im „Überlebensmodus“ befindet.

Wie Entspannung und neurozentriertes Training helfen können

Der wichtigste Schritt ist daher, das überaktive Stresssystem zu beruhigen. Und genau hier setzen zwei wirksame Ansätze an: Entspannung und neurozentriertes Training.

Entspannung – dem Körper die Rückkehr in die Balance ermöglichen

Entspannungstechniken wie:

  • Achtsamkeitsübungen

  • Atemtechniken (z. B. verlängertes Ausatmen)

  • Progressive Muskelentspannung

  • sanfte Bewegung

  • guter Schlaf und bewusste Pausen

… helfen, das Nervensystem aus dem Alarmzustand zu holen. Sie fördern die Aktivität des Parasympathikus („Ruhenerv“) und senken den Cortisolspiegel. So kann der Körper lernen, Energie wieder gleichmäßiger zu nutzen, statt sie im Dauerstress zu speichern.

Neurozentriertes Training – das Gehirn gezielt unterstützen

Neurozentriertes Training zielt darauf ab, das Gehirn und das Nervensystem aktiv zu trainieren. Dabei geht es nicht um körperliche Fitness im klassischen Sinne, sondern um die Verbesserung der Verarbeitung von Sinnesreizen, Bewegung und Körperwahrnehmung.

Typische Inhalte sind:

  • Übungen zur Augensteuerung (visuelle Koordination)

  • Gleichgewichtstraining (vestibuläre Reize)

  • Körperwahrnehmung durch gezielte Reize (Propriozeption)

Diese Trainingsformen können bei chronisch Erkrankten helfen, die Stressreaktionen des Körpers zu reduzieren, die Selbstregulation zu stärken und dadurch weniger Energie aus Stress heraus zu verbrauchen – ein zentraler Schlüssel zur langfristigen Gewichtsregulation.

Dein Gehirn ist Teil der Lösung

Wenn du unter einer chronischen Erkrankung leidest, kämpfst du oft nicht nur gegen körperliche Symptome, sondern auch gegen einen Körper, der sich „verselbstständigt“ hat. Doch dieser Zustand ist kein Versagen – sondern oft das Resultat eines überlasteten, gestressten Gehirns, das versucht, zu überleben.

Indem du lernst, dein Nervensystem zu beruhigen, arbeitest du mit deinem Körper – nicht gegen ihn. Entspannung und neurozentrierte Reize können helfen, aus dem Dauerstress auszusteigen, den Energiehaushalt zu stabilisieren und dein Gewicht besser zu regulieren – ganz ohne Druck oder Diät.

Mehr Ruhe für dein Nervensystem – mehr Kraft für dich

Chronisch krank zu sein bedeutet oft, dass man nicht einfach „funktionieren“ kann wie andere. Doch genau deshalb ist es so wichtig, dein Nervensystem bewusst zu entlasten. Denn ein beruhigtes Gehirn kann besser steuern, wie dein Körper mit Energie umgeht – und wie du dich im Alltag fühlst.

➡️ Kleine Schritte wirken: Schon kurze Atemübungen, bewusste Entspannung oder einfache neurozentrierte Übungen können helfen, dein System zu beruhigen – ohne Druck, ohne Überforderung.

➡️ Hol dir Unterstützung:

- Besuche Entspannungskurse wie z. B. den Entspannungs-Mix

- Besuche den Workshop zur Vagusnerv-Aktivierung

- Besuche den Workshop zum Thema "Besser Schlafen"

- oder wähle das Gesamt-Paket: Neurozentrierte Strategien bei Übergewicht

Die Kurstermine findest du im Kurskalender!

Dich interessiert die Selfish-Brain-Theorie? Dann kann ich dir folgende Lektüre empfehlen:

Peters, Achim: Das egoistische Gehirn. Warum unser Kopf Diäten sabotiert und gegen den eigenen Körper kämpft. Ullstein 2012

🧠 Dein Gehirn will dir helfen. Unterstütze es – mit Ruhe, gezieltem Training und einem freundlichen Umgang mit dir selbst.



Donnerstag, 5. Juni 2025

Entspannt im Krankenhaus...

                Bild erstellt mit KI


1984 erschien in der Fachzeitschrift Science - die bedeutenste naturwissenschaftliche Fachzeitschrift der Welt - eine bemerkenswerte 9-jährige Studie des Humanmediziners Professor Roger Ulrich. Er stellte fest, dass der Blick aus dem Krankenzimmerfenster nach draußen ins Grüne und auf Bäume das Schmerzempfinden von Patienten nach einer Operation stark verringert! Er wies zudem nach, dass es bereits ausreicht, Naturfotos anzuschauen oder entsprechende Audioaufnahmen anzuhören, um Schmerzen zu lindern. Auch die Anwesenheit einer Zimmerpflanze verbessert die Genesung nach einer Operation und reduziert den Bedarf von Schmerzmitteln. 

Es lohnt sich also sich im Krankenhaus Blumen schenken zu lassen. Auch macht es Sinn sich z. B. Natur-Postkarten mit ins Krankenhaus zu nehmen und an das Krankenbett zu stellen. Möglich wäre auch das Riechen an ätherischen Baumölen und das Hören von Naturgeräuschen wie z. B. Vogelgezwitscher über Kopfhörer und sobald man wieder mobil ist, macht man sich auf den Weg in den Patientengarten! Wer eine grüne Neurobrille besitzt, kann auch diese gerne mitnehmen und tragen. Die Farbe grün ist nicht nur die beruhigende Farbe der Natur, sie kann auch Schmerzen reduzieren. 

Hier erfährst du mehr über die grüne Neuro-Farbbrille:

https://mehr-entspannung-weniger-schmerz.blogspot.com/2025/04/mein-geheimtipp-gegen-kopfschmerzen.html

Damit steht einem entspannten Krankenhausaufenthalt nichts mehr im Wege! Wenn es denn mal erforderlich ist...

Wenn Bauch und Kopf weh tun – warum sie oft zusammenhängen

                                                                         erstellt mit KI Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen kennt fast jeder....